Marokko, an der westliche Nordspitze Afrikas gelegen, wird im Osten von Algerien, im Norden vom Mittelmeer und im Süden von der Westsahara begrenzt. Das Atlasgebirge mit über 3000 m zieht sich parallel zur Atlantikküste von Nord nach Süd und fällt zum Atlantik hin in Form von fruchtbaren Ausläufern ab. Einschließlich der Westsahara nimmt Marokko eine Fläche von rund 710.850 km² ein. Im Jahre 2003 betrug die Gesamtbevölkerung des Landes 31.689.265 Einwohner. Hauptstadt Marokkos ist Rabat.
Flugzeit
Düsseldorf – Agadir ca. 4 ½ Stunden
Religion
Überwiegend islamisch mit jüdischen und christlichen Minderheiten
Ortszeit
MEZ – 1 Stunde
Netzspannung
110/220 V 50Hz, ein Adapter mit Eurostecker wird Touristen empfohlen
Staatsform
Parlamentarische Monarchie seit 1972; Staatoberhaupt ist König Mohammed VI, seit
1999.
Landesvorwahl
00212
Fax & E-Mail:
Faxanschlüsse und E-Mail sind in den allermeisten Hotels heutzutage Standard.
Rabat
Hauptstadt Marokkos ist die von punischen Seefahrern im 3. Jahrhundert v. Chr.
gegründete und im 10. Jahrhundert von Berberstämmen in Rabat umbenannte
Hafenstadt, welche heute nicht nur Hauptstadt sondern auch Sitz des marokkanischen
Königspaares ist. Die Stadt liegt an den Ufern des Flusses Bou Regreg, welcher
in den Atlantik mündet. Sie ist ungewöhnlich grün und prunkt mit maurischen
Palästen, historischen Stadttoren, interessanten Plätzen und anderen
Sehenswürdigkeiten. So ist zum Beispiel das Minarett „Tour Hassan“ einen Besuch
wert; ebenso das Mausoleum Mohammed V., dem Großvater des aktuellen Königs Mohammed
VI. Dieser König, der 2002 die 24-jährige Informatikerin Salma Bennani
heiratete, gilt als ausgesprochen modern und versucht, Marokko innenpolitisch
und wirtschaftlich auf den richtigen Weg zu bringen. So unternimmt er sehr viel
für die Gleichberechtigung der Frauen in der Marokkanischen Gesellschaft und
hat veraltete Gesetzte wie die Polygamie u.a. endgültig verboten. Wer mehr über
das junge Königspaar erfahren möchte, kann sich hier informieren:
www.zeit.de/2003/43/Marokko
Weiterhin sehenswert sind u.a. der Merinidenfriedhof Chellah, die beiden Stadttore Bab
er-Rouah und Bab Oudaïa sowie das nahe liegende Salé mit seiner schönen
Altstadt, die Gärten, die außerhalb der Stadtmauer liegenden römischen Ruinen
und der Königspalast.
CASABLANCA
Casablanca, dessen namentliche Bedeutung aus dem Spanischen stammt und weißes
Haus bedeutet und auf Arabisch „Dar el Beida“ genannt wird, ist eines der
wichtigsten Handelszentren Marokkos und mit ca. 1,2 Mio. Einwohner die größte
Stadt Marokkos. Obwohl Casablanca nachweislich schon seit dem 8 Jh. besiedelt
war, finden sich heute kaum Überreste aus den frühen Jahrhunderten –
stattdessen finden der Tourist hier breite Boulevards, Hochhäuser,
Einkaufszentren, Kinos und Restaurants nach europäischen, insbesondere
französischen Kolonialstil. Dennoch ist Casablanca eine Besichtung wert.
FES
Die Stadt Fes ist die Älteste der vier alten Königsstädte Marokkos (gegründet
789)und neben Marrakesch die Interessanteste. Als geistiges Zentrum des Landes
ist Fes Sitz der Karaouyine-Moschee, die die gleichnamige Universität
beherbergt. Die aus drei Teilen bestehende Stadt steht seit 1976 unter dem
Schutz der Unesco. Darunter fällt der älteste Teil „Fes-el-Bali, das neuere
Fes-el-Djedid und der ehemals französischen koloniale Teil, der heute Dar
Debibegh genannt wird. In Fes findet man enge kleine Gassen, in denen sich die
vielen unterschiedlichen Souks befinden; die Strassen und Stadtteile sind nach
arabischer Sitte nach den einzelnen Handwerksgilden unterteilt. Es gibt Kupfer-
und Messing-Werkstätten, Gold- Leder- und Baumwollverarbeitung,
Waffenschmieden, Teppichhändler, Gewürz- und Parfümviertel, Fisch- und
Gemüsehändler. Wie im arabischen Raum üblich, gilt auch hier für jeden Kaufinteressenten
das Handeln als Pflicht. Sehenswert ist der Platz Mohammed V., die Kasbah der
Cheraday, das Stadttor Bab Segma, die Ruinen der Merinidengräber und das
Töpferviertel. Fes ist das Hauptzentrum der Töpferkunst und die sehr fein
verarbeitete weiß-blaue Keramik ist ein beliebtes Mitbringsel nicht nur für
Touristen. Der ehemalige Wesirspalast Dar Batha beherbergt heute eine
archäologische Sammlung und ein Museum für marokkanische Kunst. Beeindruckend
ist die Moschee Bou Inania aus dem Jahr 1350; welche von dem merinidischen
Sultan Abou Inane in Auftrag gegeben wurde.
MARRAKESCH
Aus dem ehemaligen Karawanenrastplatz ist im Laufe der Jahrhunderte eine Stadt
voller Gegensätze geworden; Modern und orientalisch konservativ zugleich. Hier
finden sich reiche Marokkaner, Golfspieler, Künstler, Märchenerzähler, Geschäftsleute,
Nomaden, junge Mädchen und Frauen in Miniröcken und Jeans, orientalisch
gekleidete Handwerker, Tanzgruppen, antike Wasserverkäufer und – natürlich –
Touristen.
Marrakesch teilt sich in drei Bereiche; im Norden der Stadt findet man die
Häuser und Villen der Reichen und Wohlhabenden, die Hotels mit den Touristen
findet man im westlich gelegenen Viertel Hivernage und im alten Kern, der
Medina, liegen die historischen und kulturellen Gebäude der Stadt mit
prachtvollen Palästen und den Souks. Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist
zweifellos der Djemaa el-Fna-Platz (Platz der Geköpften). Dort herrscht im Allgemeinen
ein Gewirr von Menschen; dort gibt es Schlangenbeschwörer, Akrobaten und Tanzgruppen,
die ihre Kunststücke darbieten; Musikgruppen und Schauspieler feilschen um die
Aufmerksamkeit der Besucher. Hier findet man auch allerlei Exotisches: Stände
mit getrockneten Kröten und Echsen; Wunderheiler bieten Gebräue für die
unterschiedlichsten Krankheiten an. Parfüm und Rosenwasser findet man nahezu an
jeder Ecke.
In Marrakesch gibt es die größten Souks des Landes. Im Norden findet man die
Töpfersouks, wo man besonders schöne marokkanische Keramik findet; hinter dem
Haupttor des Marktes an der Rue Souk Smarine liegen die Textilsouks. Auf dem
Attarine Souk findet man Gewürze und Parfüm, in relativer Nähe verlaufen der
Goldschmuck- und Teppichmarkt. Es folgen die Souks der Kupferschmiede, der
Wollfärber und der Holzschnitzersouk Chouari, Cherratine wird der Ledermarkt
genannt. Der Rahba-Kedima-Platz ist historisch interessant, da sich dort früher
der Sklavenmarkt befand, heute findet man dort einige Gewürzhändler und Heiler,
die ihre selbstgebrauten Tränke anbieten.
Marrakesch verfügt auch über einige sehr schöne Moscheen. Die El
Mouassine-Moschee, die von dem Saaditensultan Moulay Abdallah im 16. Jh. gebaut
wurde; die Moschee Ben Yousif mit der gleichnamigen Schule und die
Koutoubia-Moschee aus dem Jahre 1158, dem Wahrzeichen der Stadt und ein Meisterwerk
arabischer Baukunst.
Sehenswert sind auch der Platz Bab er Robb wo, ähnlich wie auf dem Platz
Djemaa-el-Fna, Menschen geköpft wurden, die Saadier-Gräber, und der noch heute
genutzte Königspalast Dar-el-Makhzen. Die Parks und Gärten von Marrakesch
werden übrigens immer noch von dem alten unterirdischen Bewässerungssystem
versorgt, welches vor einigen Jahrhunderten schon die Wasserversorgung der
Stadt sicherstellte.
MEKNES
Als eine der vier Königsstädte Marokkos ist Meknes wichtiges Handels- und Handwerkszentrum.
Die Stadt ist mit einem äußerst vorteilhaften Klima gesegnet und bekannt für
seine Weine. Sehenswert ist das Mausoleum Moulay Ismails, das Bab El
Mansour-Tor und die Medersa Bou Inania aus dem Jahr 1356, mit schönen Fliesen-Motiven und Fresken, die sehr gut
erhalten sind. Die Stadt selbst wird von einer 16 km langen Stadtmauer umrahmt.
AGADIR
Agadir, die Perle des Südens, liegt entlang einer weitgeschwungenen Bucht am
Fuß des 236 m hohen Kasbah-Felsens am Atlantik. Die Stadt hat sich in den
letzten Jahrzehnten zu dem größten Touristenzentrum des Landes entwickelt und
ist bevorzugtes Reiseziel der Europäer, allen voran der Deutschen und
Franzosen. In Agadir selbst gibt es kaum nennenswertes zu besichtigen, da die
Stadt 1960 nach einem schweren Erdbeben neu errichtet wurde. Neben dem
Tourismus leben die Einheimischen auch vom Fischfang und dessen Verarbeitung:
Agadir verfügt über den größten Sardinenhafen der Welt.
Agadir
wurde 1505 von den Portuguisen als Santa Cruz gegründet und bedeutet soviel wie
Festung der Klippen, was sich auf die strategisch günstige Lage am
Kasbah-Felsen bezieht.
Von hier aus kontrollierten die Portuguisen lange Zeit den Seehandel mit
Indien. 1540 gelangte dieser europäische Posten in arabische Hände. Zucker war
damals das wichtigste Exportgut und wurde auch nach Europa transportiert. 1960
wurde Agadir durch ein schweres Erdbeben völlig zerstört, doch der damalige
König Mohammed V veranlasste, das der Ort zu einem modernen Touristenzentrum
mit arabischer Architektur und europäischen Service ausgebaut werden sollte.
Heute zählt Agadir um die 112000 Einwohner und ist das größte
Fremdenverkehrszentrum im Land.